Flirt H2 – Erster Elektro-Zug mit umweltfreundlichem Wasserstoff-Antrieb von Peter Spuhlers Stadler Rail


Peter Spuhlers Stadler-Rail hat einen spannenden neuen Auftrag für einen elektrischen Zug mit umweltfreundlicher Brennstoffzellen-Technik an Land gezogen. Der Auftrag stammt von den San Bernardino County Transportation Authority SBCTA (die sind nicht vom San Bernardino in der Schweiz sondern in den USA). Der Auftrag umfasst eine Option auf vier weitere baugleiche Züge. Der neue umweltfreundliche Schweizer Zug, der keine strahlenden Stromleitungen mehr braucht und nur Wasser ausstösst, soll im Süden Kaliforniens, in San Bernardino County, verkehren. Für die Erfindung seines ersten Wasserstoffzuges braucht aber selbst Superman Peter Spuhler etwas Zeit: Der erste FLIRT H2 soll in 4 Jahren ab dem Jahr 2024 im Fahrgastbetrieb eingesetzt werden. Zudem teilte Stadler Rail heute am 21.11.2019 mit, dass Ex-Verkehrsdepartement-Bundesrätin Doris Leuthard (CVP) dem Verwaltungsrat von Stadler beitritt. Ein geschickter Schachzug von Peter Spuhler, die Stadler-Aktien (SRAIL) legten auf jeden Fall heute leicht zu.

Flirt H2 2024: Peter Spuhler baut ersten Wasserstoff betriebenen Zug der USA

Mit der Unterzeichnung des Vertrags zwischen Stadler und San Bernardino County Transportation Authority (SBCTA) wird der Weg für den ersten Wasserstoff betriebenen Zug für die USA frei. Der Vertrag stellt einen wichtigen Meilenstein dar, da er wesentlich dazu beiträgt, Null-Emissions-Technologie für den Schienenverkehr in die USA zu bringen. Der Wasserstoff betriebene FLIRT H2 ("H2" ist das chemische Zeichen für Wasserstoff) soll ab dem Jahr 2024 für das Redlands Passenger Rail Project im Fahrgastverkehr eingesetzt werden. Das Redlands Passenger Rail Project ist eine 14 Kilometer lange Verbindungsstrecke zwischen Redlands und der Metrolink Station von San Bernardino.

Neues Stadler Rail Powerpack mit Brennstoffzelle – so funktioniert Peter Spuhlers Wasserstoff-Zug

Laut Vertrag soll Stadler den ersten Wasserstoff betriebenen Zug entwickeln. Der erste FLIRT H2 besteht aus zwei Wagenkästen und einem PowerPack genannten Mittelteil. Dieses fasst die Brennstoffzellen und die Wasserstofftanks. Der Zug wird wie üblich mit Elektromotoren angetrieben, er benötigt aber keine strahlenden Hochvolt-Oberleitungen für den Betrieb und auch keinen Diesel-Generator, wie bei Diesel-Elektrischen Zügen.  Sondern die Brennstoffzelle produziert gleich im Betrieb aus Wasserstoff den Strom, der die Elektromotoren antreibt. Keine Stromleitung, keine riesige Batterie, nur ein Wasserstoff-Tank für den Betrieb – und als einziges "Abgas" produziert die Brennstoffzelle etwas Wasser, das aus dem "Auspuff" tröpfelt.

Eine kleine Batterie braucht es dennoch: Sie puffert den Strom der Brennstoffzelle für Spitzen, rekuperiert aber vor allem die Energie des tonnenschweren Zuges beim Bremsen, die man, statt in heissen Bremsscheiben und Feinstaub produzierenden Bremsklötzen, in die Batterie zurückspeichert und für späteres Anfahren und Beschleunigen wieder verwenden kann. 

Wasserstoff-Züge: Zukunftsmodell für die Schweiz? Keine schädlichen und gefährlichen Fahrleitungen mehr

Man stelle sich vor, wenn Peter Spuhler alle Schweizer Züge auf Wasserstoffbetrieb umrüsten könnte, und man sämtliche der strahlenden und sehr gefährlichen Hochspannungs-Fahrleitungen abbauen und entsorgen könnte, die zudem in ihrem gigantischen Schweizer Netz durch den Leitungswiderstand und das ständige Transformieren eine Unmenge an Energie verlieren, die nicht für die Zugfahrt verwendet werden kann. 

Wasserstoff-Zug Flirt H2 mit 108 Sitzplätzen

Eigentlich ist das ja bloss die Technik des 2014 vorgestellten ersten Wasserstoff betriebenen Elektroautos, dem Toyota Mirai , einfach in gross, in schwer und in stark. Denn Peter Spuhlers Superzug bietet nicht nur wie der Toyota Mirai 4 Insassen Platz, sondern gleich 108 Fahrgäste finden im Flirt H2 einen Sitzplatz und darüber hinaus grosszügige Stehplatzflächen. Die Höchstgeschwindigkeit des neuen Flirt H2 liegt bei flotten 130 Stundenkilometern (79 mph).

«Die Einführung innovativer Lösungen wie dieser erste Wasserstoff-Zug für den Personenverkehr ist ein exzellentes Beispiel dafür, wie wir uns für die zukünftige Generation San Bernardinos einsetzen», sagt SBCTA-Präsident Darcy McNaboe. «Der Wasserstoff-FLIRT hilft uns, den heutigen Bedarf an Verkehrsleistung zu decken und gleichzeitig die Umwelt zu schützen.»

«Stadler setzt sich für grüne Technologie in der Schienenverkehrsbranche ein. Es freut uns, dass SBCTA diese Leidenschaft teilt. Wir arbeiten gut und konstruktiv mit SBCTA zusammen und es ist uns eine Ehre, partnerschaftlich mit unserem Kunden aus Kalifornien den ersten Wasserstoff-Zug von Stadler in die USA zu
bringen», sagt Martin Ritter, CEO bei Stadler US.

Stadler und SBCTA arbeiten seit 2017 zusammen, nachdem SBCTA drei diesel-elektrische FLIRT (DMU) bestellt hatte. 

Quelle: Stadler Rail
Bild: © Stadler Rail – Typenfoto der Stadlerrail "FLIRT" Reihe in der Farbgebung der Nordwestbahn.de