In der schriftlichen Zusammenstellung der wichtigsten Glaubensinhalte der Katholischen Kirche, dem sogenannten Katechismus, steht ab sofort ein klares Nein zur Todesstrafe. Papst Franziskus hat eine Neuformulierung des Absatzes Nr. 2267 genehmigt, gab der Vatikan heute am 2.8.2018 bekannt. Die Kirche werde sich nun mit Entschiedenheit für die Abschaffung in der ganzen Welt einsetzen.
Der Glaube an das Gute: Auch schwere Verbrecher können sich ändern
Bisher wurde die Todesstrafe geduldet um die Gesellschaft, das Gemeinwohl, vor besonders schweren Verbrecher zu schützen. Heute gebe es jedoch „ein wachsendes Bewusstsein dafür, dass die Würde der Person auch dann nicht verloren geht, wenn jemand schwerste Verbrechen begangen hat“. Gleichzeitig, so führt die neue Formulierung weiter aus, hätten sich auch die Strafvollzugssysteme der einzelnen Staaten dahingehend entwickelt, dass den Angeklagten eine „pflichtgemässe Verteidigung“ garantiert werden könne, zugleich aber auch für eine „Besserung“ der Täter gearbeitet werde. Jede und jeder kann sich bessern.
Die Kirche wird sich für die Abschaffung der Todesstrafe weltweit einsetzen
„Deshalb,“ so die klare Aussage des Katechismus, „lehrt die Kirche im Licht des Evangeliums, dass „die Todesstrafe unzulässig ist, weil sie gegen die Unantastbarkeit und Würde der Person verstösst, und setzt sich mit Entschiedenheit für deren Abschaffung in der ganzen Welt ein.“
Papst Franziskus kündigte Änderung an
Papst Franziskus hatte die im Katechismus zitierte Aussage bei seiner Ansprache zum 25. Jahrestag der Veröffentlichung des Katechismus der Katholischen Kirche am 11. Oktober 2017 getätigt. Bereits damals kündigte er an, er werde den entsprechenden Absatz umformulieren.
Quelle: VaticanNews.va
Bild: © Vatican Media