Expertgruppe des Bundes bestätigt: Rosige Aussichten für die Schweizer Wirtschaft 2018

frau-arbeiter_cc_joern-buchheim-Fotolia_30726462_XS


Mit der Schweizer Wirtschaft geht es auch 2018 weiter nach oben.


Rosige Aussichten und Konjunktur-Prognosen der Expertgruppe des Bundes: Für 2018 ist ein ansehnliches BIP-Wachstum von 2,0 % zu erwarten. Im Zuge der Wachstumsbeschleunigung wird auch die Beschäftigung spürbar steigen und die Arbeitslosigkeit weiter zurückgehen!

Die Expertgruppe des Bundes senkt ihre BIP-Prognose für das Jahr 2017 leicht von 1,4 % (Prognose von Juni) auf nunmehr 0,9 %.

Rosige Aussichten für die Zukunft

Doch die Frühindikatoren (Konsumentenstimmung, PMI des Dienstleistungssektors und der Industrie, KOF-Barometer) lassen in nächster Zukunft nach wie vor eine deutliche Wachstumsbeschleunigung erwarten. Positive Impulse kommen namentlich von der mittlerweile gefestigten Weltkonjunktur: Die grossen Industrieländer (insbesondere USA, Euroraum und darunter Deutschland) sowie die meisten Schwellenländer (insbesondere China) sind bis zuletzt robust gewachsen, und der Welthandel ist weiterhin gestiegen. Damit präsentieren sich die Aussichten für die Weltwirtschaft im Prognosezeitraum leicht besser als in der letzten Prognose unterstellt. Dementsprechend erwartet die Expertengruppe, dass die Wirtschaftsaktivität in der Schweiz im Verlauf der kommenden Quartale ebenfalls deutlich anzieht. Für 2018 wird ein solides BIP-Wachstum in Höhe von 2,0 % prognostiziert (Prognose von Juni: 1,9 %).

Schweizer Exportsektor profitiert

Von der guten weltwirtschaftlichen Lage profitiert der Schweizer Exportsektor, dies umso mehr, falls sich die im Sommer beobachtete Abwertung des Schweizerfrankens als nachhaltig erweist. Für den Prognosezeitraum ist von einem moderaten, in der Tendenz aber breit abgestützten Exportwachstum auszugehen: Neben der Chemie-/Pharmabranche sollten auch die Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie sowie die Uhrenindustrie und die Tourismusbranche vermehrt daran partizipieren. Dementsprechend dürfte die Handelsbilanz in beiden Prognosejahren positiv zum BIP-Wachstum beitragen.

Auch Nachfrage im Inland wird steigen

Auch von der Inlandnachfrage ist mit positiven Impulsen zu rechnen. Der private Konsum sollte moderat wachsen: Dem bremsenden Effekt einer verhaltenen Reallohnentwicklung stehen ein anhaltendes Bevölkerungswachstum und die Erholung am Arbeitsmarkt gegenüber. Für den Staatskonsum ist eine leicht unterdurchschnittliche Wachstumsrate zu erwarten. In Anbetracht des freundlichen weltwirtschaftlichen Umfelds und der gestiegenen Kapazitätsauslastung könnten die Ausrüstungsinvestitionen hingegen spürbar an Tempo zulegen. Auch bei den Bauinvestitionen ist, vor dem Hintergrund der tiefen Zinsen, von einer gewissen Beschleunigung auszugehen.

Arbeitslosigkeit wird weiter zurückgehen

Im Zuge der Wachstumsbeschleunigung wird sich die Lage am Arbeitsmarkt im Prognosezeitraum aufhellen. Die Expertgruppe prognostiziert, dass die Beschäftigung, nach mehreren Quartalen mit einer sehr verhaltenen Dynamik, wieder deutlich wachsen wird. Für 2017 wird mit einem Beschäftigungszuwachs von 0,3 % und für 2018 mit einer Beschleunigung auf 0,8 % gerechnet. Gleichzeitig sollte die Arbeitslosigkeit weiter zurückgehen, so dass 2017 eine Arbeitslosenquote in Höhe von 3,2 % und 2018 von 3,0 % (jeweiliger Jahresdurchschnitt) zu erwarten ist.

Teuerung für 2017 bei 0,5%

Derweil normalisiert sich die Teuerung 2017, getragen durch die Erdölpreise, voraussichtlich auf jahresdurchschnittliche 0,5 %. Für 2018 ist angesichts der jüngsten Senkung des Referenzzinssatzes mit Mietzinssenkungen zu rechnen, so dass die Teuerung auf 0,2 % zurückgeht.

Ausgewogene Konjunkturrisiken

Beim weltwirtschaftlichen Ausblick sind die Risiken in den vergangenen Monaten ausgewogener geworden. Einerseits könnte das Wachstum, gemessen an den verfügbaren Frühindikatoren, noch stärker ausfallen als in der Prognose unterstellt. Dies käme einem zusätzlichen Impuls für die Schweizer Wirtschaft gleich. Angesichts der wirtschaftlichen Erholung sind zudem Risiken im Zusammenhang mit der Staatsverschuldung und dem Bankensystem in Europa (namentlich in Italien) kurzfristig eher in den Hintergrund getreten.

Andererseits bleibt eine gewisse politische Unsicherheit international. Die Modalitäten für die Umsetzung des Brexit-Entscheids und damit die potentiellen wirtschaftlichen Folgen sind noch nicht klar. Die verschiedentlich angekündigten protektionistischen Massnahmen könnten den globalen Handel und damit auch die Schweizer Exportwirtschaft ausbremsen. Mit erheblichen Verwerfungen wäre natürlich im Falle einer Eskalation im Konflikt rund um Nordkorea zu rechnen.

Im Inland sind verschiedene Konjunkturrisiken im Auge zu behalten. Angesichts steigender Leerstände bei verhältnismässig reger Bautätigkeit ist eine stärkere Abschwächung im Bausektor nicht ausgeschlossen. In Anbetracht diverser struktureller Entwicklungen besteht zudem das Risiko, dass die Wachstumsbeschleunigung im Schweizer Dienstleistungssektor schwächer ausfällt als erwartet. Eine Zuspitzung der erwähnten internationalen Risiken könnte ferner zu Aufwertungsdruck auf den Schweizerfranken führen und die positiven Impulse der Weltwirtschaft auf den Exportsektor etwas ausbremsen.

Über die Expertgruppe des Bundes:

Die Expertgruppe Konjunkturprognosen des Bundes publiziert viermal pro Jahr eine Prognose der wirtschaftlichen Entwicklung in der Schweiz. Vertiefte Informationen finden sich in der vierteljährlichen Publikation «Konjunkturtendenzen».

Quelle: Admin.ch – Bundeskanzlei Bern