„Einmal Glückseligkeit… „. „Zum Mitnehmen, ja bitte. Und dann noch von den Lebensfreude- und den Fröhlichkeitstropfen je ein Fläschli, danke.“ Der Apotheker füllt alles vorsichtig ab und legt dem Säckli noch ein Kicher-Bonbon zum ausprobieren bei. „Das macht dann 16.50, danke vielmals, einen schönen Tag.“ „Ebenso, auf Wiedersehen.“ *Türglockengebimmel*
Häää?! Ich schiesse erschreckt hoch, mein Wecker versuchte wohl seit geraumer Zeit zu mir durchzudringen. Ein penetranter Zeitgenosse. Verschlafen tätschel ich ihm den Kopf und bringe ihn zum schweigen.
Was für ein ulkiger Traum. Und der Apotheker erst. Er hatte dieses verwegene Schmunzeln, welches sonst bloss meinem Gartenzwerg zueigen ist. Nur eben lebendig, als wüsste er um all die Dinge zwischen Himmel und Erde. Warum hatte die Frau bloss nicht mehr gekauft? Wo es all diese wunderbaren Gefühle doch so günstig zu erstehen gab? Und warum gibt es das bei uns nicht zu kaufen? Würde ich das denn wollen? Würde es Sinn machen?
Fragen über Fragen! Mir raucht der frühmorgentlich verstubbelte Kopf und auch das Zähneputzen bringt ausser den weissen Zahnpastaflecken auf dem Pyjama kaum Erleuchtung. Und doch dämmert es mir langsam, dass es wohl ein Segen ist, dass Gefühle nicht im Aussen zu erstehen sind, sondern stets von kommen. Natürlich wäre es anders zuweilen einfacher, doch würde es unserem Wachstum kaum dienen.
So werde ich meinem Kaffee wohl einfach ein paar selbstgedachte Glückstropfen zugeben müssen, eine amüsante Vorstellung! Ich mache mich auf den Weg in den Tag und werfe meinem Gartenzwerg einen forschenden Blick zu. Er jedoch schaut geschäftig in Richtung Müllerblümchen.
Irgendwie kommt er mir verdächtig vor…
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